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Willi Meyer

Willi Meyer: ‚Mit Jürgen Drews verbindet mich eine echte Freundschaft‘

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von / 0 Kommentare / 04.02.2015

Dj Ötzi, Jürgen Drews,  Howard Carpendale, Florian Ast, Joseph Fiennes, Colm Meaney, Manfred Lehmann: Bekannte Namen, die stellvertretend für viele  stehen –  sie alle vertrauen ihm, dem Singer-Songwriter und Produzenten Willi Meyer –  In seinem Ton-Studio 21,4 in Llucmajor sind so einige Zeilen sowie Melodien entstanden und viele Takes für Werbung und Film wurden aufgenommen. 

Willi Meyer empfängt uns mit seinen treuesten Freunden, seinen Hunden, und führt uns zurückhaltend in seine heiligen Hallen. Zuerst fällt uns die goldene Schallplatte, die die Wand hinter dem großzügigen Mischpult ziert, auf. ‚Don’t try to run‘ heißt der Titel von Willi, der von Peter Maffay gesungen wurde und auch Willi Meyer die goldene Schallplatte bescherte. Links daneben klebt ein Plakat der Les Humphries Singers, einer Band, die nicht zuletzt durch Willi Meyer wiedergeboren wurde. Das Ton-Studio von Willi Meyer gleicht einem kleinen Museum und doch wirkt Willi Meyer, der selbst mit seiner Band ‚Willi Meyer and Friends‘ Konzerte gibt, sehr bescheiden.

Willi Meyer über den Zauber seiner Texte

Willi Meyer kommt aus dem Duisburger Underground. Schon früh wusste der talentierte Songwriter, dass er sich in Richtung ‚Musik‘ spezialisieren würde. Klare Sache, schließlich schrieb Willi Meyer seine ersten Texte im Alter von zehn Jahren. „Ich war mir bereits sehr früh darüber klar, dass ich an meiner Lebenssituation etwas ändern wollte. Ich wollte raus, aus dem Duisburger Hinterhof. Ich vertraute meiner Gabe: Zum Einen gelang es mir schnell, einen Song fertig zu stellen, auch wenn nur drei Töne existierten und zum Anderen erkannte ich früh das Talent, Menschen berühren zu können. Ich war ein junger Mann, der in Duisburg herum lief und eigene, kritische Lieder, die sich mit dem Weltgeschehen beschäftigten, sang. Egal, wie klein die Bühne und mein Publikum war. Die Krone setzte ich dem Ganzen aber deshalb auf, weil ich diese Titel bereits mit 14, 15 Jahren auf englisch zum besten gab. Später, auf Tour in Europa, hielt mich mein Publikum für einen Ami“, schmunzelt Willi Meyer. Auf unsere Frage nach seinem Geheimrezept für diese Entwicklung antwortet uns Willi: „Ich sehe meine Songs wie ein Bild. Ich singe dass, was ich sehe. Dann können es auch die Anderen sehen. Dass macht den Zauber meiner Textinhalte aus!“, erklärt Willi Meyer metaphorisch.

Plattenverkäufe spiegeln den Erfolg nicht wieder

Obwohl Willi Meyer vielleicht auch als Fußballer hätte Karriere machen können, er spielte in der Jugend an der Seite von Christoph Daum, und galt als echtes Talent, entschied er sich 1970 gänzlich für die Musik. Sonst wäre er wohl nie zur Zusammenarbeit mit namhaften Größen wie Max Beasley,  Keyboarder von Robbie Williams,  Ian Stewart, Bassist im Starlight, Norbert Fimpel, Saxophonist bei Joe Cocker, Florian Ast oder eben Jürgen Drews und Daniela Katzenberger gekommen. „Die Melodie 11 8000 ist in meinem Studio hier auf Mallorca entstanden und ich kann nur sagen, dass die blondeste Katze der Nation tatsächlich singen kann! Hat Spaß gemacht mit ihr zu arbeiten“, ist sich Willi Meyer sicher. Mögen jetzt auch Einige die Stirn runzeln, erklärt Willi Meyer: „Wirklich, ihre Stimme klingt live wohlwollend und klar. Außerdem ist sie eine der Wenigen, die den ganzen Tag professionell mitarbeitet.“ Bis zur Zusammenarbeit mit diesen bekannten Stars hatte Willi Meyer aber einen langen und oftmals steinigen Weg. Immer wieder verhalf er anderen Musikern durch seine 100%ige Leistung als Produzent zum Erfolg. Seine eigenen Titel erreichten nie das internationale Interesse. Als Misserfolg sieht Willi Meyer diesen Werdegang aber nicht: „Ich war immer viel mit meiner eigenen Band unterwegs. Auch wir füllten Hallen und tourten durch Deutschland. Der EINE Titel war zwar nicht dabei, aber Erfolg messe ich so wie so nicht an der Zahl der Plattenverkäufe. Erfolg bedeutet für mich, dass ich meinen Platz gefunden habe, dass ich mit Respekt behandelt werde und das ich über ein großes Netzwerk aus Musikern verfüge, auf die ich zählen kann und die zu meiner Musik stehen.“, erklärt Willi Meyer zufrieden. Wenn auch nicht selbst an der Spitze, dann eben an der Seite von internationalen Künstlern gemeinsam an die Spitze!

Willi Meyer: ‚Ich habe Jürgen Drews‘ Herzenswunsch gesehen‘

Nachdem er Ende der Siebziger aus den USA zurück kam, etablierte sich der Musiker als Tonmeister und tourte Z.B. mit Howard Carpendale, bevor er das Duisburger Kulturzentrum  übernahm.  Jürgen Drews lernte er bei einem Doppelkonzert Ende der siebziger Jahre kennen. Jürgen Drews spielte mit einer amerikanischen Band und Willi Meyer mit seiner damaligen Band. „Wir haben uns damals angesehen und wussten, dass wir den gleichen Herzenswunsch hatten: Live Musik zu machen. Dass ist ganz tief in Jürgen Drews Seele und dass kann er auch“, analysiert Willi Meyer. Seelenverwandtschaft trifft es wohl ziemlich gut, die begründet, dass die beiden bis heute enge Freunde sind. Im Jahre 2009 produzierte Willi Meyer die Band ‚Les Humphries Singers‘ und verhalf ihnen zu ihrem Comeback. Jürgen Drews, ein Gründungsmitglied der ‚Les Humphries Singers‘, war natürlich auch dabei. „In der Show ‚Willkommen bei Carmen Nebel‘ hatten wir dann unseren ‚ersten‘ großen, gemeinsamen Auftritt“, erinnert sich Willi Meyer. „Es folgten viele Auftritte, live und in fast jeder TV Sendung. Aber so richtig gefunkt hat es nicht. Jetzt wird eine neue, kommerzielle Richtung eingeschlagen und ich wünsche den ‚Les Humphries Singers‘ viel Erfolg und Spaß.“

Willi Meyer hat eine eigene Event-Reihe

Im Jahre 1997 kaufte Willi Meyer seine Finca in der Nähe von Llucmajor. Nach und nach integrierte er sein Ton-Studio ‚21,4‘. „Mit diesem Studio habe ich mir einen Herzentraum erfüllt. Da ich aber ein Mensch BIN, der Herausforderungen liebt und nach ihnen strebt, reichte mir das mit der Zeit nicht mehr. Mein Studio ist für mich und für Freunde da. Hörbücher werden hier vertont oder Platten aufgenommen. Ganz spannend waren die Hörbuchproduktionen mit Christian Brückner, Helmut Krauss und natürlich Esther Schweins und Martin Semmelrogge. Doch ich hatte noch mehr mit der Insel vor. Vor mehr als zehn Jahren hatte ich die Idee zu der Event-Reihe „Music & Talk“. Damals testete ich das Event an und verfeinerte es. Vor drei Jahren bin ich dann richtig gestartet. Ziemlich schnell hat sich das Event etabliert und findet nahezu jeden letzten Samstag eines Monats statt.

„In dem zwei bis dreistündigen Event stelle ich Persönlichkeiten der Insel und Interpreten mit Mallorca-Bezug oder anderen interessanten Geschichten vor, die dann auch zum Mikrophon oder zum Instrument greifen können. Natürlich kommt der musikalische Part mit meiner Band, mit eigenen Songs und Interpretationen bekannter Hits nicht zu kurz.  Aber nicht nur Legenden, auch Newcomer finden bei mir eine Bühne. Mittlerweile bekommen wir sogar Anfragen aus Deutschland, die Eintrittskarten reservieren möchten“, freut sich Willi Meyer.

Hier Music & Talk Nov 2014 im Palma Aquarium – Bericht lesen.

Beitragsfoto: Zur Verfügung gestellt.

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